Optimiertes Energiemanagement
durch Peak Shaving mit Stromspeichern
Die Vermarktung von Batteriespeichern bietet interessante, wirtschaftliche Möglichkeiten für Investoren und Betreiber von Speicheranlagen. Der Hintergrund besteht darin, dass Batteriespeicher volatil produzierte Strommengen aufnehmen können, um diese zeitlich variabel und vor allem bedarfsgerecht wieder abzugeben. Hierdurch entstehen einerseits interessante Vermarktungsmöglichkeiten mit attraktiven Einnahmen und andererseits netzdienliche Wirkungen, die zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen. In diesem Beitrag beschreiben wir, wie die Vermarktung von Batteriespeichern funktioniert und welche Marktsegmente hierbei eine Rolle spielen. Darüber hinaus thematisieren wir, welch vielfältigen Vorteile die Vermarktung von Batteriespeichern hat und wie der deutsche Strommarkt in seinen Grundzügen aufgebaut ist.
Die Grundprinzipien des Stromhandels
verschiedene Strategien im Überblick
Die Grundidee bei der Vermarktung von Batteriespeichern besteht darin, den Nutzen eines Batteriespeichers (bedarfsgerechte Stromabgabe und netzdienliche Wirkung) mit einem wirtschaftlichen Nutzen zu verknüpfen, der über die Eigenverbrauchsoptimierung (durch Zwischenspeicherung von Strom für den Eigenverbrauch) hinausgeht. Das bedeutet: Batteriespeicher werden aktiv in den Energiemarkt integriert, um hier Erlöse zu erzielen. Mithilfe von Strategien wie Peak Shaving oder Demand Response können Unternehmen gezielt ihre Verbräuche steuern und Kosten einsparen. Strom, der während Zeiten geringer Nachfrage gespeichert wurde, kann entweder zu einem späteren Zeitpunkt selbst genutzt oder auch ins zentrale Stromnetz eingespeist werden, wodurch sich zusätzliche Erträge erzielen lassen.
Wie funktioniert der deutsche Strommarkt?
Um den Zweck der Vermarktung von Batteriespeichern zu verstehen, müssen wir zunächst einmal einen Überblick darüber bekommen, wie der deutsche Strommarkt überhaupt funktioniert. Denn hier sind diverse Akteure beteiligt. Die wichtigsten Interessengruppen sind Stromproduzenten, Stromhändler, Stromlieferanten und Netzbetreiber.
Stromproduzenten sind Betreiber von Anlagen wie Windparks, Solarparks, PV-Anlagen oder auch Gaskraftwerken, die Strom erzeugen. Da fossile Energieträger eine immer geringere Rolle spielen, handelt es sich mittlerweile zunehmend um erneuerbare Energieträger. Stromproduzenten können den erzeugten Strom entweder auf dem Strommarkt anbieten oder an Händler verkaufen.
Beispiel Stromhändler: Sie kaufen und verkaufen Strom an der Börse oder auf verschiedenen Marktplätzen wie der EEX (European Energy Exchange) oder der EPEX SPOT. Durch die Gestaltung von Angebot und Nachfrage sorgen Stromhändler außerdem für die Preisbildung. Sogenannte Direktvermarkter handeln ausschließlich im Auftrag von Produzenten und verkaufen den Strom direkt am Markt oder an den Endverbraucher. Stromlieferanten/-anbieter bilden die Schnittstelle zum Endkunden. Sie kaufen Strom bei Produzenten oder Händlern ein und vertreiben ihn weiter an Kunden wie Unternehmen, öffentliche Einrichtungen oder Privathaushalte. Darüber hinaus stellen Sie Tarife, Rechnungen und Kundensupport bereit.
Die Netzbetreiber kümmern sich demgegenüber um die Verteilung des Stroms und stellen die Versorgung der Kunden sicher. Hierbei lassen sich Übertragungsnetzbetreiber, die Strom über größere Entfernungen übertragen und Verteilnetzbetreiber, die die regionale Versorgung sicherstellen, unterscheiden.
Stromhandel auf den verschiedenen Märkten
Um eine zuverlässige Versorgung von Endkunden sicherzustellen, müssen die oben genannten Akteure eng zusammenarbeiten. Für die Vermarktung von Batteriespeichern ist insbesondere die Schnittstelle zwischen Stromproduzenten und Händlern interessant. Kurzfristige Preisschwankungen am Markt können genutzt werden, um Strom bei geringer Nachfrage zu speichern und bei hohen Preisen wieder zu verkaufen. Diese Dynamik ist Kern des Arbitrage-Geschäftes. Der Handel von Strom kann auf dem Regelenergiemarkt oder auf dem Spotmarkt (EPEX-SPOT) erfolgen. Im Folgenden werden wir die verschiedenen Märkte erklären.
Regelenergiemarkt
Der Regelenergiemarkt (Balancing Market) dient dazu, das Gleichgewicht im Stromnetz zu erhalten. Netzbetreiber kaufen sogenannte Regelenergie, um auf unerwartete Netzschwankungen zu reagieren. Batteriespeicher sind in der Lage sehr kurzfristig Strom bereitzustellen, weshalb sie sich ideal eignen, um Regelenergie zu vermarkten. Wenn es beispielsweise plötzlich eine sehr hohe Nachfrage gibt, können Betreiber von Batteriespeichern diesen Strom bereitstellen und hierfür eine Vergütung erhalten. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten von Regelenergie:
Primärregelenergiemarkt
Primärregelenergie dient der kurzfristigen Ausgleichung von Netzschwankungen (innerhalb von 30 Sekunden, bis zu 15 Minuten) und wird beispielsweise durch Batteriespeicher oder Pumpspeicherkraftwerke bereitgestellt, da diese in kurzer Zeit Strom bereitstellen können.
Sekundärregelenergie
Sekundärregelenergie hat denselben Zweck, nur dass sie bei mittelfristigen Stabilisierungen (innerhalb von 5 Minuten, bis 15 Minuten) breitstehen muss. Sie wird häufig aus Wasser- oder Wärmekraft gewonnen.
Tertiärregelenergie oder Minutenreserve
Tertiärregelenergie oder Minutenreserve dient der Entlastung der Sekundärregelung und muss innerhalb von 15 Minuten bis zu einer Stunde bereitstehen.
Vergütung von Regelenergie
Die Vergütung von Regelenergie erfolgt bei allen drei Arten schon für die reine Bereitstellungskapazität, auch wenn diese nicht in Anspruch genommen wird (Leistungspreis). Zusätzlich wird gegebenenfalls auch die tatsächlich gebrauchte Menge abgerechnet (Arbeitspreis). Das ist bei Sekundärregelenergie und Minutenreserve der Fall.
Der Day Ahead Markt
Der sogenannte Spot-Markt ist ein hochdynamischer kurzfristiger Strommarkt, an dem Strom in Echtzeit, für denselben oder folgenden Tag gehandelt wird. Er unterteilt sich in den Intraday und den Day-Ahead Markt. Am Day-Ahead Markt wird der Strom für den folgenden Tag gehandelt. Dies erfolgt in Form einer Auktion, bei der die Marktteilnehmer am Vortag basierend auf Prognosen ein Angebot abgeben. Auf Basis dessen wird dann der Marktpreis ermittelt. Die Vermarktung von Batteriespeichern kann sich hier lohnen, indem man auf die vorhergesagten Nachfrageänderungen reagiert und günstigen Strom kauft, um diesen beispielsweise am nächsten Tag bei hoher Nachfrage wieder zu verkaufen.
Intraday Markt
Auf dem Intraday-Markt wird der Strom noch kurzfristiger gehandelt, oft nur wenige Stunden vor der Lieferung. Hierdurch kann auch auf unvorhergesehene Schwankungen, die etwa durch das Wetter oder Kraftwerksausfälle entstehen, reagiert werden. Wie auch auf dem Day-Ahead Markt können hier durch die Vermarktung von Batteriespeichern zusätzliche Gewinne erzielt werden. Wird etwa kurzfristig sehr viel Strom produziert (z.B. durch gute Wetterbedingungen zur Erzeugung von Windkraft), kann dieser Strom günstig gekauft und für den späteren Verkauf gespeichert werden.
Der Multi Market Ansatz
Bei der Vermarktung von Batteriespeichern muss man sich nicht zwangsläufig auf einen bestimmten Markttypen festlegen. Der Multi-Market-Ansatz bezeichnet eine Strategie, bei welcher ein Stromspeicher auf verschiedenen der oben genannten Märkte operiert. Hierdurch kann flexibel auf die Anforderungen des Marktes reagiert werden, um einen maximalen wirtschaftlichen Nutzen zu erzielen. Während etwa der Verkauf von Regelenergie eine konstante Einnahmequelle darstellen könnte, ließen sich durch weitere Aktivitäten am Spot-Markt zusätzliche Einnahmen erzielen. Da dies eine gezielte Steuerung der Lade- und Entladevorgänge erfordert, ist der Einsatz intelligenter Softwarelösungen hilfreich, um effizienter zu wirtschaften.
Vorteile der Vermarktung von Batteriespeichern
Warum lohnt sich Peak Shaving?
Wie wir bereits gesehen haben, bietet die Vermarktung von Batteriespeichern weitreichende wirtschaftliche und auch technische Vorteile. Hier haben wir die wichtigsten noch einmal für Sie zusammengefasst.
- Wirtschaftlichkeit: Durch die Vermarktung von Batteriespeichern können Sie sowohl konstante Einnahmen generieren als auch kurzfristig Gewinne erzielen, indem Sie Arbitrage am Spot-Markt nutzen.
- Erbringung von Netzdienstleistungen: Durch die Bereitstellung von Regelenergie am Regelenergiemarkt leisten Sie einen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze und unterstützen das Abfangen von Engpässen bei Kraftwerksausfällen oder unerwartet hoher Nachfrage.
- Hohe Flexibilität: Mit einer dynamischen Marktstrategie können Sie auf unterschiedlichen Märkten agieren und auf Veränderungen des Marktes so flexibel reagieren, dass sie den größtmöglichen Nutzen aus ihren Aktivitäten ziehen.
- Förderung der Energiewende: Durch die Vermarktung von Batteriespeichern unterstützen Sie den Umstieg auf erneuerbare Energieträger wie Wind und Solar. Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Energiewende und zur Reduktion von CO2 Emissionen.
Batteriespeicher als Teil virtueller Kraftwerke
Als virtuelle Kraftwerke bezeichnet man ein Netzwerk aus dezentralen erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarparks, Wasserkraftwerken, Batteriespeichern oder Biomasseanlagen. Diese Erzeugungsanlagen werden zentral gesteuert, indem sie digital miteinander verbunden sind, müssen sich geografisch aber nicht an einem Ort befinden. Virtuelle Kraftwerke gelten vielfach als die Zukunft der Energieversorgung, da sie im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftwerken hochgradig anpassungsfähig und außerdem nachhaltiger sind.
Batteriespeicher spielen als dezentrale Energiequelle eine große Rolle im Betrieb solcher Kraftwerke. Die Vermarktung von Batteriespeichern ist auch im Kontext virtueller Kraftwerke relevant, da sie ihre Wirtschaftlichkeit erhöhen, eine stabile Versorgung gewährleisten und die Energiewende vorantreiben. Auch in Zukunft werden virtuelle Kraftwerke und flexible Lösungen auf dem Strommarkt wohl immer wichtiger werden. Die Vermarktung von Batteriespeichern ist daher ein vielversprechendes Element in der Energiewirtschaft.
FAVEOS Vorstand Dr. Holger Schmitz über Batteriespeicher
“Batteriespeicher spielen eine wichtige Rolle bei der Energiewende. Bedingt durch die volatilere Energieerzeugung von PV-Anlagen oder Windenergieanlagen erfahren Speichertechnologien eine zunehmende Bedeutung in unserer Energielandschaft. Seitens FAVEOS freuen wir uns, mit starken Partnern und Lieferanten unseren Beitrag beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur leisten zu können. Dabei entwickeln wir eigene Batteriespeicherprojekte, stehen aber auch für Drittprojekte als Lieferant oder EPC Partner zur Verfügung.
Unser Leistungsspektrum reicht dabei von der Genehmigungsplanung über das technische Anlagen-Design bis zum After-Sales-Service für die jeweiligen Anlagen! Gerne besprechen wir gemeinsam mit Ihnen, wie wir gemeinsam nachhaltige und effektive Batteriespeicherlösungen entwickeln können.”
The Future of Energy mit FAVEOS
Weitergehende Informationen
Unser FAVEOS webshop
In unserem webshop finden Sie vielfältige Produkte: Batteriespeicher, Solarmodule und vieles mehr!
Expertise von FAVEOS
Informationen über FAVEOS und unsere Expertise aus 25 Jahren Projektentwicklung
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FAVEOS versteht sich als agiler Initiator und Umsetzer für STARKE Partnerschaften! Durch unser weitläufiges, internationales Netzwerk verfügen wir über sehr gute Kontakte, vor allem in den chinesischen Beschaffungsmarkt. Diese Kontakte nutzen wir wertschöpfend für unsere Kunden , um Projekte gemeinsam zu optimieren!
Wir verfügen über langjährige Kontakte, um Produkte mit höchster Zuverlässigkeit und einem starken Qualitätsversprechen an unsere Kunden und Partner zu liefern.
Wenn auch Sie Partner oder Kunde von uns werden wollen, kommen Sie gerne jederzeit auf uns zu. Wir gestalten gerne gemeinsam mit Ihnen die deutsche Energiewende! Hier können Sie Kontakt zu den FAVEOS Experten aufnehmen. Unser Experten-Team freut sich auf eine kooperative, erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen, um Projekte erfolgreich zu entwickeln oder technische Komponenten zu liefern!