Netzanschluss von Batteriespeichern

von | 07.04.25

Chancen und Herausforderungen

beim Netzanschluss von Batteriespeichern

Der Netzanschluss von Batteriespeichern ist aktuell ein viel diskutiertes Thema. Die Medien sprachen in den letzten Wochen und Monaten oft vom sogenannten “Batteriespeicher-Tsunami”, beispielsweise hier im Focus. Der Hintergrund besteht darin, dass die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien die Notwendigkeit der Stromspeicherung immer relevanter macht. Batteriespeicher erfüllen dabei wichtige Aufgaben wie zum Beispiel die Netzstabilisierung oder auch den zeitlichen Transfer von Stromspitzen aus erneuerbar erzeugtem Strom (PV und Wind) in Zeiten mit erhöhtem Strombedarf. Auch die Eigenstromversorgung oder die Versorgung mit Notstrom können wichtige Anwendungsfälle von Batteriespeichern sein.

Damit ein Batteriespeicher in der Lage ist, Netzdienstleistungen zu erbringen oder Energie am Strommarkt zu handeln, ist es notwendig, dass dieser ins Stromnetz integriert ist. Doch welche Anforderungen sind dabei zu erfüllen? Wieso ist die Integration von Batteriespeichern in das Stromnetz so wichtig? Und welche Probleme gibt es, die die Umsetzung aktuell behindern?

Im Rahmen der Projektentwicklung ist der Netzanschluss von Batteriespeichern ein entscheidender Schritt. In diesem Artikel informieren wir über die aktuellen Hürden rund um das Thema Netzanschluss und potenzielle Lösungsansätze hin zu einer optimalen Integration von Speicherlösungen in das deutsche Energiesystem.

Warum die Integration von Stromspeichern

so wichtig für die Energiewende ist!

Es besteht Konsens, dass Batteriegroßspeicher für das Gelingen der Energiewende in Deutschland essenziell sind. Denn die volatile Energieerzeugung aus PV- oder Windstrom soll bekanntlich nicht Stromnetze verstopfen, wie es aktuell bereits um die Mattagszeit passiert, sondern möglichst bedarfsbezogen zur Verfügung stehen. Hier bieten Batteriespeicher die Möglichkeit, Energiemengen über längere Zeiträume zu speichern, Schwankungen im Stromnetz auszugleichen und so die Netzstabilität zu erhöhen. Was sich auf den ersten Blick zunächst einmal recht einfach und logisch anhört, ist in der Praxis allerdings nicht immer so einfach. Denn hier kommen individuelle Standortbedingungen, wie zum Beispiel der Anschluss an das Stromnetz oder auch mögliche Schallimmissionen, ins Spiel, die es standortbezogen zu berücksichtigen gilt. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf das Thema Netzanschluss von Batteriespeichern.

Herausforderungen beim Netzanschluss von Batteriespeichern

Wie kann der Ausbau beschleunigt werden?

Obwohl der Netzanschluss von Batteriespeichern – wie oben beschrieben – so wichtig ist, bestehen nach wie vor zahlreiche Hürden, die die flächendeckende Integration von Batteriegroßspeichern in das Energiesystem in Deutschland erschweren. Während erneuerbare Erzeugungsanlagen das Privileg der im EEG definierten Netzanschlussverpflichtung besitzen, können Batteriespeicheranlagen hiervon (zumindest bisher) nicht profitieren. Hieraus resultieren Verbesserungspotenziale, die zukünftig der beabsichtigten Entwicklung des Ausbaus von Batteriespeichern hilfreich sein können und die folgenden Bereiche betreffen:

Wirtschaftlichkeit

Ein wichtiges Kriterium für jedes Investitionsprojekt ist die Wirtschaftlichkeit. Grundsätzlich ist hierbei der Netzanschluss von Batteriespeichern hinsichtlich der entstehenden Kosten zu berücksichtigen. Aktuell sind die Netzanschlusskosten – nicht zuletzt wegen des häufig von den Netzbetreibern beanspruchten Baukostenzuschusses – oft recht hoch. Hier wäre es wünschenswert, Batteriespeicher als netzdienlich und systemrelevant zu beurteilen und von Baukostenzuschüssen zu befreien bzw. diese zumindest zu verringern. Das würde die Wirtschaftlichkeit noch attraktiver machen und den Ausbau der Speichertechnologie beschleunigen.

Hohe Netzauslastung

Die deutschen Verteilnetze sind aktuell bereits stark ausgelastet. Das liegt zum einen an der hohen Einspeiseleistung aus erneuerbaren Energien, die durch den massiven Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen, insbesondere Photovoltaik und Windenergieanlagen, in den letzten Jahren erfolgt ist. Zum anderen ist das deutsche Stromnetz ursprünglich darauf ausgelegt worden, Strom aus einigen wenigen Großkraftwerken einzuspeisen, nicht aus vielen kleineren dezentralen Anlagen. In der Folge fehlt es an Netzanschlusspunkten und es entstehen Engpässe im Stromnetz, da die Infrastruktur nicht überall entsprechend ausgebaut ist. Daher ist es wichtig, den Ausbau der Stromnetze in Zukunft stärker voranzutreiben.

Rechtliche Regelungen

Auch auf rechtlicher und regulatorischer Ebene können für den gewünschten Ausbau von Speicherkapazitäten diverse Vereinfachungen beim Netzanschluss von Batteriespeichern hilfreich sein. So ist die Gesetzeslage zum Betrieb und Anschluss von Batteriespeichern zum Teil komplex und undurchsichtig. Daraus resultieren Unsicherheiten im Rahmen von Genehmigungsverfahren, die die Realisierung zeitlich verzögern können. Auch werden Batteriespeicher mal als Verbraucher, mal als Erzeuger betrachtet, was ebenfalls zu Verunsicherungen oder auch intransparenten Kosten führen kann. Hier wäre zu wünschen, einheitliche Definitionen im Hinblick auf den netzdienlichen Einsatz von Batteriespeichern festzulegen, die auch zu einheitlichen Auslegungen führen.

Engpässe beim Knowhow

Nicht nur die Kostenfrage und das Gesetz erschweren den Netzanschluss von Batteriespeichern. Auch auf Seiten der technischen Umsetzung gibt es zum aktuellen Zeitpunkt teilweise noch große Lücken. Viele Akteure in der Branche, seien es Netzbetreiber oder Installateure, verfügen über unzureichendes Knowhow im Bereich der Integration von Speicheranlagen in die bestehenden Netzinfrastrukturen. Das Ganze verschärft sich insbesondere durch den bestehenden Fachkräftemangel, der auch den Energiesektor stark betrifft und die operative Umsetzung des Ausbaus von Speichersystemen zusätzlich behindert. Ein gelungener Wissenstransfer und die Weiterbildung von Fachkräften sind daher wichtige Voraussetzungen für den Ausbau von Speicherinfrastruktur und Netzanschlüssen.

Netzanschluss von Batteriespeichern vereinfachen
Innenansicht Batteriespeicher Container

Lösungsansätze: Wie kann die Integration von Stromspeichern vereinfacht werden?

Der Erfolg der Energiewende steht und fällt nicht nur mit dem Ausbau erneuerbarer Energien. Auch die Schaffung einer gelungenen Infrastruktur, die flächendeckend Netzanschlusspunkte bereitstellt und Batteriespeicher in das System integriert, ist ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses. Dabei müssen einheitliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche die durch Batteriespeicher bereitgestellten Netzdienstleistungen in ausreichendem Maße honorieren. Im Folgenden möchten wir Maßnahmen benennen, die den Netzanschluss von Batteriespeichern einfacher, kostengünstiger und professioneller machen können.

Das neue Zertifizierungspaket des Bundesministeriums

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat im Mai 2024 ein Zertifizierungspaket verabschiedet, um den Netzanschluss von Batteriespeichern zu vereinfachen. Um den Prozess effizienter zu gestalten und bürokratische Hürden abzubauen wurden im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens beispielsweise die technischen Mindestanforderungen überarbeitet und deren Nachweis modernisiert. Auch hat man die Ausnahmen von der Zertifizierungspflicht ausgeweitet, sodass alle Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 500 KW und einer Einspeiseleistung von 270 KW von der Pflicht befreit sind. Weiterhin gibt es nun ein digitales Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate, wodurch der Netzanschluss von Batteriespeichern für Netz- und Anlagenbetreiber einfacher und verbindlicher ist.

Weitere Maßnahmen für einen verbesserten Netzanschluss

Das Zertifizierungspaket des Bundesministeriums umfasst bereits wichtige Schritte, um den Netzanschluss von Batteriespeichern einfacher zu gestalten und bürokratische Hürden abzubauen. Doch um das vollständige Potenzial von Batteriespeichern ausschöpfen zu können und letztlich die Energiewende zu beschleunigen, sind weitere Verbesserungen notwendig. Hierzu muss weiterhin an der Schaffung positiver Rahmenbedingungen im Energiesektor gearbeitet werden. Die folgenden Maßnahmen können dazu beitragen, den Netzanschluss von Batteriespeichern attraktiver und umsetzbarer zu machen:

1. Netzanschluss beschleunigen/ priorisieren

Der Netzanschluss von Batteriespeichern muss auch in Zukunft durch den Abbau bürokratischer Hürden vereinfacht werden. In diesem Zuge könnten etwa digitale Antrags- und Genehmigungsverfahren (wie sie aktuell bereits von einigen Netzbetreibern zur Verfügung gestellt werden) eingesetzt werden, um die Wartezeiten beim Netzanschluss zu verkürzen. Außerdem wäre es sinnvoll, Batteriespeicher bevorzugt in das Netz zu integrieren. Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet zwar massiv voran, doch ohne den gleichzeitigen Ausbau von Batteriespeichersystemen gehen riesige Potenziale verloren. Eine Priorisierung von Speichern beim Netzanschluss würde das Energiesystem insgesamt effizienter und ausgeglichener machen.

2. Wirtschaftliche Anreize verstärken

Batteriespeicheranlagen sind ein Investitionsobjekt mit großem wirtschaftlichen Potenzial. Viele Betreiber schrecken dennoch vor den teilweise hohen Kosten und finanziellen Unsicherheiten beim Netzanschluss von Batteriespeichern zurück. Daher wäre eine faire Vergütung von Netzdienstleistungen und eine Befreiung von Netzentgelten wichtig, um die Investition in Batteriespeicher attraktiver und sicherer zu machen. Hierzu wäre es außerdem wichtig, Netzdienstleistungen klarer zu definieren und entsprechende Vergütungsmodelle hierfür zu entwickeln.

3. Verbesserte Marktintegration realisieren

Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen bedarf es außerdem auch einer verbesserten Integration von kleineren Batteriespeichern in den Markt. Viele Kleinspeicher besitzen keinen direkten Zugang zum Regelenergiemarkt, da sie die komplexen Anforderungen an die Integration nicht erfüllen. Dabei wären sie eigentlich gut in der Lage, am Strommarkt teilzunehmen, wenn sie u.a. mit entsprechender Smart-Technologie ausgestattet werden. Grundsätzlich können Batteriespeicher wichtige Aufgaben wie die Frequenzregelung oder den Ausgleich von Lastspitzen erfüllen. Um von diesen optimal profitieren zu können, wäre es sinnvoll, neue Geschäftsmodelle sowie innovative Technologien wie Smart-Grid und Lastmanagementsysteme zu etablieren bzw. zu fördern.

4. Aus- und Weiterbildungen für Fachkräfte

Durch die wachsende Nachfrage nach Batteriespeichern benötigen Betriebe immer mehr Experten, die sich mit den technischen Prozessen, beispielsweise rund um den Netzanschluss von Batteriespeichern, auskennen. Hierbei liegt es in der Verantwortung von Dienstleistern, die zuständigen Fachkräfte für die neuen Anforderungen zu qualifizieren. Ein intensiver Austausch zwischen allen beteiligten Akteuren wie Speicher-, Netzbetreibern und Energieversorgern ist wichtig, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Damit lassen sich Speicher effizienter in das System integrieren und die Dauer des Netzanschlussprozesses reduzieren.

Netzanschluss von Batteriespeichern
Netzanschluss von Batteriespeichern mit den Experten von FAVEOS

Projektentwicklung mit FAVEOS

Ihr Partner für die Realisierung von Projekten!

Der Netzanschluss von Batteriespeichern ist ein entscheidender Schritt bei der Realisierung und Inbetriebnahme einer Speicheranlage. Doch er stellt in vielen Fällen auch eine große Herausforderung für die Planbarkeit und Machbarkeit eines Projekts dar. Wir bei FAVEOS helfen Ihnen gerne bei allen Fragen rund um die Umsetzbarkeit, Finanzierung und technische Integration Ihres Batteriespeicherprojekts und stellen Ihnen unsere Expertise aus 25 Jahren Projektentwicklung zur Verfügung.

Mit der langjährigen Erfahrung unseres Teams prüfen wir Standorte individuell auf eine potenzielle Netzintegration, sichern den Netzanschluss und klären alle rechtlichen und technischen Anforderungen bereits im Vorfeld für Sie. Durch unser breites Netzwerk und eine intensive Kommunikation mit Netzbetreibern, Behörden und Installateuren stellen wir den reibungslosen Ablauf unserer Projekte sicher und realisieren den Netzanschluss von Batterespeichern.

Anlagenbau für Batteriespeicher mit FAVEOS
BESS Batteriespeicher im Container

Vorstand Wenhai Wang über FAVEOS Projekte

Wenhai Wang über Batteriespeicher für Solarparks
FAVEOS Vorstand Wenhai Wang

Wir sehen im Batteriespeichermarkt großes Zukunftspotenzial, welches wir gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern bestmöglich ausschöpfen wollen. Dabei profitieren wir von einem starken Netzwerk aus lokalen Kontakten, einem engagierten Engineering-Team und Lieferanten aus dem asiatischen Beschaffungsmarkt, die es uns ermöglichen, hochwertige Produkte zu fairen Preisen anzubieten.

Als EPC-Anbieter für Drittprojekte bieten wir Leistungen im Rahmen des gesamten Projektentwicklungsprozesses von Batteriespeicheranlagen an – von der Flächenakquise über die Installation bis hin zum Netzanschluss. Unseren Kunden möchten wir damit höchste Sicherheit und Komfort bei der Realisierung von Projekten ermöglichen. Dazu stehen wir Ihnen als Expertne im Bereich der Speicherlösungen zu jedem Zeitpunkt zur Seite.

The Future of Energy mit FAVEOS

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